Auch wenn ich sicher nicht die erste Anlaufstelle für ein achtsames Leben bin, habe ich die ein oder andere ‚Achtsamkeit‘, in meinem Alltag integriert – so wie es in meine aktuelle Lebensphase, eben rein passt.
Achtsamkeit kann aber auch Stress auslösen. Nämlich dann, wenn Wunschvorstellung und Realität, einfach nicht zusammen passen. Um 05:00 Uhr aufstehen, in Ruhe Kaffee trinken, die ToDo-Liste des Tages notieren und ein paar Yoga-Übungen machen – klingt fantastisch! Sich dies vorzunehmen ist aber voll für den A****, wenn es auf Grund der aktuellen Lebenssituation, schlicht nicht realistisch ist.
Diese folgenden hyggeligen Achtsamkeits-Tipps, sind meine Kleinigkeiten, die mir ein Gefühl von Routine & Achtsamkeit geben, welche mir im Alltag mit Kids, Job und Hund, oft fehlen. Bis ich meine Vorzeige-Achtsamkeits-Morgen-Routine umsetzen kann, mache ich also dies.
Wenn es dann soweit ist, will ich es am Ende gar nicht mehr und wecke statt dessen meine Teenagerkinder am Wochenende früh morgens, mit dem Staubsauger auf. So, wie es schon Generationen vor uns gemacht haben. Ist auch eine Routine…
1. Morgens Betten lüften & ein Glas Wasser trinken
Nachdem alle aufgestanden sind öffne ich jeden morgen das Schlafzimmerfenster, lege unsere Bettdecken auf die Fensterbank und lüfte. Sobald die Kids aus dem Haus sind, lege ich die Bettdecken in ihren Zimmern zur Seite und lüfte auch dort. Je nachdem wie das Wetter ist, sind die Fenster meistens bis Mittags geöffnet. Ja, so richtig schön Oma-mäßig und ich liiiiebe es!
Es gibt mir jeden Tag aufs neue ein schönes Gefühl. Die Luft ist frisch und jeder Fitzel Muff aus der Nacht entlüftet. Und, so mache ich automatisch auch die Betten. Habe ich früher nie gemacht. Aber, William McRaven schrieb mal: Wer sein Leben verändern will, soll mit dem Bett anfangen. Und, es stimmt!
Dann trinke ich ein Glas Wasser. Nicht abgekocht. Nicht mineralisiert. Einfach ein ganz normales Glas Leitungswasser. Erst dann mache ich die Frühstücksboxen der Kinder. Gerade als Mama vergisst man vor lauter ToDos, selbst zu trinken. Das erste Glas morgens gibt mir den Startschuss in die richtige Richtung und – du merkst erst wie durstig du morgens bist, wenn du ein Glas Wasser ansetzt.
2. Mein persönliches Feelgood-Ding: Tagebuch & Planer schreiben
Ich bin riesiger Fan von ‚Ein guter Plan‘ und habe alle ihre Notizbücher für Achtsamkeit & Selbstliebe. Den Planer fürs kommende Jahr, schenkt mir meine Schwester jedes Jahr zu Weihnachten❤️. Ein gutes Projekt sowie einige ‚Ein guter Punkt’s, habe ich ebenfalls zu Hause und nutze sie täglich.
Der Großen habe ich letztes Jahr ‚Ein gutes Gefühl‘ zur Einschulung geschenkt. Sie nutzt es noch unregelmäßig. Vielleicht hat sie in der Zukunft aber genauso viel Freude damit, wie ich.
Ich ziehe aus dem täglichen schreiben in meinen Planer und diversen Notizbücher, so viel Freude und Zufriedenheit für mich. Auch mein Blog, wenn ich ihm Aufmerksamkeit schenke, bereitet mir sehr viel Freude! Neulich erzählte ich meiner Schwester, dass mein Mann regelmäßig vor meinem Berg an Notizbüchern steht und fragt: ‚Was schreibst Du denn da eigentlich alles rein?‘. Und sie meinte: ‚Das hast Du schon immer gemacht‘.
Jede*r hat ein Feel-Good-Ding. Finde deins und mache es so oft Du kannst. Fordere es aktiv ein! Je nach eurer aktuellen Lebensphase kannst du einschätzen, was geht und was nicht.
3. Familienkonferenz
Jeden Sonntag oder Montag halten wir – mit einem Snack am Wohnzimmer-Tisch – unsere ‚Familienkonferenz‘. Zum notieren nehme ich diesen Familienkonferenz-Planer – finde den wirklich schön und die Konferenz bekommt dadurch etwas Struktur. Wir besprechen was in der vergangenen Woche war, was wir gut oder schlecht fanden und wie es jedem geht.
Dann schauen wir welche Termine diese Woche anstehen – so wissen die Kids wann Papa mal nicht da ist oder ich abends verabredet bin – und fragen, was sich jede*r für diese Woche wünscht. Ein klassischer Elternwunsch: ‚Dass die Kids ohne Diskussion mit nach Hause kommen, wenn wir irgendwo waren‘. Die Kids: ‚Dass wir ins Schwimmbad gehen‘.
Dann kann jede*r noch Essenswünsche äußern (weil ich kochen hasse und über jede Idee dankbar bin), so dass wir schon 2-3 Gerichte für die Woche einplanen können. Am Ende unterschreiben alle. Wir hängen es an den Kühlschrank und die Große bekommt ihr Taschengeld. Seit einigen Wochen ist dies ein fester Programmpunkt und ich finde es ganz wunderbar!
4. Kids mal machen lassen
Je älter die Kinder werden, desto mehr kann man sie auch einfach ‚machen lassen‘. Haushalt sind bei uns keine Verpflichtungen. Wir sagen regelmäßig, dass wir eine Familie sind und jede*r etwas für ein schönes Zusammenleben beitragen kann.
So haben die Kids neulich einfach von sich aus die Wäsche zusammengelegt und in die Schränke sortiert. Passiert nicht täglich, aber immer öfter. Und so bewegen sich die Kinder Stück für Stück mehr in ihre Unabhängigkeit und wir Eltern bekommen Stück für Stück, ein paar ToDos abgenommen. Win-Win!
Als Eltern dann auch einfach aushalten, wenn nicht alles so sortiert oder gefaltet ist wie sonst. Ist am Ende egal und die Kids sind stolz und glücklich, etwas zum Familienalltag beigetragen zu haben.
5. Alles zurück zum Bestimmungsort
Das Marie Kondo-Prinzip*. Jeder Gegenstand hat ein zu Hause. Zumindest im Wohnzimmer, Bad und Schlafzimmer. Dort sieht es bei uns echt immer aufgeräumt aus. Küche und die Kinderzimmer nehme ich da raus – weil dort herrscht das alltägliche Chaos.
Abends nach dem Essen bringen mein Mann oder ich, die Küche in ihren Original-Zustand zurück. Wir spülen abends auch immer die Boxen und Flaschen der Kids, damit wir es nicht morgens im Stress machen müssen. Und ich mag es, wenn die Küche nicht aussieht wie Arsch, wenn ich morgens rein komme.
Die Kinderzimmer bekommen meistens an einem Vormittag am Wochenende volle Aufmerksamkeit und werden einmal richtig aufgeräumt. Außerdem misten wir regelmäßig aus. Die obligatorische Verschenke-Kiste steht häufig am Hauseingang mit allerlei Kram und wir stellen Spielzeug in den Keller, welches aktuell nicht genutzt wird, aber später wieder interessant sein könnte.
Die Kids sagen auch von sich aus, wenn sie etwas aus dem Keller gerne wieder hätten – dafür muss aber eine andere Sache in den Keller gehen. Die Zimmer sehen unter der Woche meistens aus wie Sau – aber, so ein bisschen punktuelle Kontrolle im Chaos, tut doch ganz gut.
6. Haushalt so einfach wie möglich machen
Ich habe nicht einen Tag an dem es den Großputz gibt. Wir machen immer das, was gerade anfällt. Ich hasse es, wenn sich der Müll stapelt und bringe den regelmäßig runter. Dafür ist der Mann fix mit dem Staubsauger unterwegs.
Ein Segen ist unser Akkustaubsauger! Kein Dyson, der war uns einfach zu teuer. Unserer saugt einigermaßen gründlich und steht immer verfügbar in der Küche. Wir saugen fast jeden Tag, weil es so schnell geht und nicht aus- und eingeräumt werden muss.
Unser Staubsaugerroboter fährt auch regelmäßig, aber nur, wenn wir alle nicht da sind – denn er ist ziemlich laut. So ist die Freude aber auch groß, wenn man in ein gesaugtes Wohnzimmer zurück kommt.
Den ‚Swiffer Staubmagneten‘ habe ich immer greifbar in der Kommode im Flur und nehme ihn zur Hand, wenn mir die Regale etc. zu staubig werden. So alle zwei Wochen. Die Kids ’swiffern‘ auch gerne. Wieder ein Win-Win.
Klos putze ist immer mal zwischendurch wenn ich merke, es ist mal wieder Zeit. Und meine nächste große Anschaffung wird auf jeden Fall ein elektrischer Dampfwischer – oder wie die heißen. Denn gewischt wird bei uns aktuell nie.
Grundsätzlich stressen wir uns wegen des Haushalts relativ wenig. Da nervt die Wäsche schon mehr. Aber außer outsourcen, wird es dafür wohl keine achtsame Lösung geben… Die versuche ich nicht total eskalieren zu lassen und regelmäßig ein Ladung zu waschen. Klappt häufig nicht. Bei viel Wäsche lohnt sich dann aber das sortieren nach Farben, auch richtig!
7. Ohne schlechtes Gewissen GAR NICHTS machen
Ja. Auch das muss sein. Den ganzen Tag ist man am rödeln. Kids, Arbeit, Kochen, Wäsche… die ToDo-Listen sind immer lang. Wenn die Kids dann nach dem Abendessen noch eine halbe Stunde spielen (und der Mann mit Küche aufräumen dran ist) – mache ich, nichts!
Ich liege auf dem Sofa, daddel in meinem Handy rum, schau mir wahllos Insta-Reels an oder, wenn ich gerade ein gutes da habe, lese ich in meinem Buch. Ohne einen Gedanken daran, was ich noch alles machen müsste.
Umgekehrt verurteile ich mich auch nicht, wenn ich gerade Bock habe die ganze Wohnung aufzuräumen und mal richtig zu putzen. Sich nicht selbst verurteilen für das was man gerade macht, schafft innerlich Ruhe und man kann es in dem Moment, einfach zulassen und genießen.
8. ‚Achtsamkeit für Mamas‘ – Shonda Moralis*
Der beste Mann von allen, hat mir dieses Buch mal zu Weihnachten geschenkt. Ich finde es wunderbar! Shonda Moralis ist selbst Mama von zwei Kindern und gibt zu jeder ‚Übung‘ einen kleinen Einblick aus ihrem Alltag.
Was ich seitdem ich das Buch gelesen habe regelmäßig mache, ist meinen Körper abzuscannen. ‚Was spanne ich gerade an? Kiefer? Hintern? Ziehe ich die Schultern nach oben? Und versuche dann alles wieder locker zu lassen.
Was ich immer wieder mit den Kindern mache, wenn wir einen riesen Krach hatten und alle wieder runter gekommen sind, ist eine gemeinsame ‚Drei-Atemzug-Umarmung‘. Wir nehmen uns zu dritt in den Arm – die Situationen eskalieren immer nur, wenn mein Mann nicht da ist… – und atmen gemeinsam drei Mal tief ein und aus.
Grundsätzlich versuche ich mir im Alltag, sobald mir wieder alles zu viel wird, selbst zu sagen: ‚Es ist eine Phase. Sie geht vorbei. Es werden Zeiten kommen, in denen habe ich wieder mehr Zeit für mich. Solange nehme ich an was gerade ist. Und fluche in meinen Kopf‘ – häufig auch aus dem Kopf hinaus…
Aber Tatsache ist: Der abgelutschte Spruch ‚Die Kinder werden so schnell groß!’… der stimmt. Und wenn der vierjährige Mal ewig braucht um einzuschlafen und partout will, dass ich solange bei ihm liegen bleibe, dann ist es so. Ich verliere mich dann ein bisschen in Tagträumerei und warte einfach, bis er eingeschlafen ist.
Alles klappt mal besser und mal schlechter. Ein paar achtsame Kleinigkeiten zu finden und umzusetzen, machen mich persönlich aber wirklich zufriedener und glücklicher.
Vielleicht sind 1-2 Dinge dabei, die auch für dich passen.
In diesem Sinne: Rockt On!
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