Was gibt es heute zu essen?
Annas Welt

Kinder & Ernährung – Wie ich mir den Druck nehme

Erste Veröffentlichung: 25.11.2020

Mamaaa! Was gibt es heute zu essen?

Eine Anfrage von Aldi Süd, die eine sehr coole Übersicht zum Thema Essen mit Kindern erstellt hat, brachte mich auf die Idee diesen Beitrag zu schreiben. Alle Ideen & Tipps sind zu 100% Anna-Rockt-Approved und einfach meine persönliche Erfahrung.

Wie gerne wäre ich diese coole Muddi

Die schnell & easy leckere Gerichte für die Familie zaubert, die alle wichtigen Nährstoffe beinhalten, den Kindern ausgezeichnet schmecken und mir das kochen davon wahnsinnig viel Spaß macht!

Überraschender weise, bin ich es nicht.

Als Kind fand ich essen unfassbar langweilig! Außerdem brauchte ich ewig weil ich sehr langsam aß und sogar Joghurts kaute. Sehr gesund für meinen Magen. Sehr ungesund für die Nerven der Rest der Familie. Man bleibt schließlich sitzen bis alle fertig sind.

Meine Mama hat sehr auf unser Essen geachtet und kochte täglich frisch. Zwei warme Mahlzeiten am Tag. 365 Tage im Jahr (ungefähr…). Der große Unterschied zwischen meiner Mama und mir:

Sie liebt es zu kochen. Ich nicht.

Jetzt bin ich aber die Mama von zwei Kindern. Mit allen Gedanken zu ihrer gesunden Ernährung. Ich setze mich da phasenweise sehr unter Druck. Was natürlich nicht hilfreich ist. Je nachdem wie mein Gemütszustand ist mache ich das mal mehr, mal weniger.

Diese 10 Tipps helfen mir, wenn es im Kopf wieder zu viel wird.

1. NICHT mit anderen vergleichen

Einer healthy, vegan family on Hawaii folgen und sich danach so richtig scheiße fühlen. Das kann ich super! Wenn ich morgens grüne Smoothies mache schaut mich der Mann nur mitleidig an und fragt trocken: ‚Anna. Hast Du gestern wieder YouTube geschaut?‘.

Sich mit anderen zu vergleichen – egal in welcher Beziehung – ist bekanntermaßen extrem ungesund. In ‚den sozialen Medien‘ ist der angebliche Alltag außerdem noch von schönem Licht und harmonischer Musik begleitet. Voll real…!

Wenn ich mich also wieder zu tief in der Insta/ YouTube-Welt verliere frage ich mich ganz bewusst ob es wirklich so klug ist sich mit einer Familie zu vergleichen, die in einem schönen Haus auf einer Insel leben und exotisches Obst auf dem eigenen Grundstück ernten, wenn man selbst in einer Wohnung im beschaulichen Oberfranken wohnt.

Auch im direkten Umfeld

Mittelungsbedürftige Menschen die einen ungefragt erläutern wie super sie immer alles hin bekommen, können verunsichern und auf die Stimmung schlagen.

Deshalb ist es zum einen gut wenn man sich davon gar nicht erst beeindrucken lässt. Zum anderen ist es so wichtig sich mit Menschen zu umgeben, mit denen man offen über alles sprechen kann.

Freunde die dir sagen: ‚Ganz ehrlich, bei uns gabs die letzten drei Tage Nudeln mit Soße.‘ Dann sieht alles auf einmal gar nicht mehr so schlimm aus.

2. ‚An einem gedeckten Tisch ist noch kein Kind verhungert‘.

Sobald ich wieder eine ‚Oh Gott, die Kinder müssen doch mal was gescheites essen!‘-Tirade anstimme, kontert der Mann direkt damit. So lange die Kinder gesunde Angebote bekommen kann man auch sicher sein, dass etwas gesundes in sie rein kommt.

Meine Erfahrung: Je früher es den Kids angeboten wird, desto eher nehmen sie es auch an. Bei der Eule hatte ich lange Angst davor, dass sie ersticken könnte und hemmte mich dabei ihr ‚alles‘ anzubieten. ‚Ersticken‘ ist meine persönliche Panik in Zusammenhang mit den Kids.

Beim kleinen Bruder war ich da etwas entspannter. Er isst wesentlich mehr Gemüsesorten als die Eule.
Ist aber sicher auch eine Typ-Sache.

3. Sich selbst zum Vorbild machen

Ob bewusst oder unbewusst – wir geben unseren Kids gerade am Anfang viele unserer Gewohnheiten mit. Logisch. Wenn ich also nie Gemüse esse und es nur meinen Kindern auf den Teller lege, wird die Akzeptanz davon mittelprächtig sein.

Wenn man sich selbst einigermaßen ausgewogen ernährt, wird das auch bei den Kindern ankommen. Früher oder später.

4. Kinder mögen es gerne roh

Natürlich keine Kartoffeln oder Bohnen… Aber viele Kinder bevorzugen Rohkost vor gekochtem Gemüse. Ich fand warmes Gemüse wie Paprika als Kind total ekelig. Heute esse ich es gerne aus dem Ofen.

Rohkost ist für viele Kids super. Karotten, Paprika und Gurken in Scheiben oder Stifte geschnitten. Aber: Geschmäcker sind verschieden. Die Eule isst zum Beispiel Paprika und keine Gurken. Beim kleinen Bruder ist es umgekehrt.

Rohkost und Brote sind der Essens-Joker wenn die totale Verweigerung kommt. So weiß ich, dass wenigstens ein paar Vitamine in den Körpern der Kids gelandet sind. Für weitere Nährstoffe gerne noch ein paar Walnüsse oder Cashews dazu.

Obst in allen Variationen.

Äpfel sind der Dauerbrenner gefolgt von Bananen, Birnen und Beeren. Ja, die haben alle viel Fruchtzucker, aber sie essen es ja auch nicht Kiloweise. Und besser als Gummibärchen oder Milchschnitte, sind sie allemal.

Auch mal ‚mutig‘ sein. Granatapfelkerne essen viele Kinder zum Beispiel sehr gerne! Einfach mal ausprobieren. Ich entkerne Granatäpfel so. Hat fast etwas meditatives.

5. ‚Die Wochenbilanz muss stimmen‘.

Das sagte mir meine Hebamme damals im Wochenbett, als ich mir sorgen um die Muttermilch für die Eule machte. Diese Aussage half mir sehr und tut es bis heute!

Das nicht jeder Tag perfekt gesund sein muss, nimmt mir den Druck. Treibt mich aber trotzdem an, eine gute Balance zu halten.

6. Der Geschmack verändert sich

Die Kids wechseln ihn von einem Tag auf den anderen. Der kleine Bruder aß immer Erbsen zum Kartoffelbrei, dann auf einmal nicht mehr. Die Eule freute sich über Gemüse-Curry, dann auf einmal nicht mehr…

Das ist frustrierend. Aber, die Kinder werden älter. Es wird der Tag kommen an dem sie alles (oder vieles), wieder gerne essen. Bis dahin einfach immer wieder anbieten. Hier wurde schon das eine oder andere Gemüse wieder-gefunden.

7. Es muss nicht die riesen Abwechslung geben

Man selbst möchte gerne neue Gerichte ausprobieren und nicht drei Tage nacheinander das gleiche essen. Die Kids können das ohne Probleme über einen langen Zeitraum hinweg tun.

Wenn es also den dritten Tag ‚Reis mit Scheiß‘ gibt, egal! Der Alltag gab aktuell nicht mehr Zeit und Nerven für eine Abwechslung her? Dann ist es mal so und es ist vollkommen ok!

8. One-Pot & Suppen

Was am längsten bei diesen Gerichten dauert ist das schnippeln. Greift man (wie ich) bevorzugt zu TK-Gemüse, fällt sogar das weg. Kinder essen überraschend gerne Suppe! Und ist somit mein zweiter Joker, wenn die Vitamin-Wochenbilanz bisher mau ausgefallen ist.

Mein Rezept (kann man es fast nicht nennen):

TK-Suppengemüse, Kartoffeln (oder Brokkoli, Kaisergemüse, Kürbis… was man eben da hat) mit (nicht zu viel) Wasser und Gemüse-Brühwürfel kochen. Pürieren. Fertig!
Dazu ein paar Backerbsen oder Knäckebrot. Lecker!

Bei Mamiblock gibt es super One-Pot Ideen auf YouTube! Da habe ich mich auch schon inspirieren lassen

9. Gesunde Basics & Snacks

Die Kids essen jeden morgen Haferflocken mit Naturjoghurt und Honig, der kleine Bruder dazu noch Erdnuss,- und Mandelmus. Manchmal mache ich noch einen Löffel Leinsamen mit rein. Dazu Apfel oder Birne in Scheiben. Da ist dann schonmal morgens was gescheites in sie rein gekommen.

Zum Backen nutze ich Dinkelmehl statt Weizen. Außer es gibt (mal) Zimtschnecken oder Pizzateig, da schmeckt Weizen einfach besser. Davon immer Bio in der Hoffnung, dass da nicht 100 verschiedene Pestizidrückstände drin sind.

Wir machen einmal die Woche Waffeln oder Pfannkuchen. Da nehme ich 1/2 Dinkel, 1/2 Vollkorndinkelmehl, Bio-Ei, Hafer- oder Bio-Kuhmilch, Prise Salz und eine Prise Zucker.

Die essen wir am liebsten mit Käse, Erdnussmus, Mandelmus, Marmelade oder Ahornsirup – nein, nicht alles zusammen auf einen. Wenn man Reibekäse ins Waffeleisen mit dazu gibt wird er lecker kross! Schmeckt den Kids super und hat nichts mit überzuckerten Waffeln zu tun.

Man kann auch eine Zucchini oder Möhren mit in den Teig reinraspeln. Wobei Zucchini am wenigsten auffällt und überraschend viele Nährstoffe hat. Da kann man viel ausprobieren!

Als Snack unterwegs bewähren sich bei uns immer Maiswaffeln, Obst und Nüsse (je nach Alter nicht für alle Kinder optimal!).

10. Wochenpläne

Ich mache es nicht immer. Aber es hilft wirklich zu wissen was man die kommenden Tage kochen will. Zum einen ist so alles vorhanden was man dafür braucht. Zum anderen muss man nicht in Panik geraten wenn es ‚auf einmal‘ 17:45 Uhr ist.

Gerichte die ich immer kochen kann (weil alles da ist) und die Kinder es gerne essen:

  • Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Spinat
  • Vollkorntoast, Spiegelei und Gurke (isst nur der kleine Bruder)
  • Dinkelnudeln mit Pesto und Pinienkernen
  • Gemüse/ Kartoffelsuppe mit (aber auch ohne) Backerbsen
  • Pfannkuchen / Waffeln

Für jede Familie funktioniert etwas anderes.

Ich bin kein perfektes Vorbild wenn es um die optimale Ernährung geht. Aber für mich und meine Familie passt es so. Die Kinder und wir sind selten krank und die Kids haben Power ohne Ende… also denke ich, machen wir doch einiges ‚richtig‘.

Egal wie Du es machst, Du bist großartig!

In diesem Sinne: Rockt On!

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